Reclaim the night

Sicherheit für das 3.Frauen*haus Köln

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen und Kindern

Pressemitteilung

Reclaim the Night Köln 25. November 2021

Jede dritte Frau* weltweit erlebt körperliche oder sexualisierte Gewalt – psychische Gewalt und Stalking nehmen zu.

Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau* durch die Gewalt des Partners oder Ex-Partners.

Jeden Tag können wir Frauen* und Kinder, die akut von häuslicher Gewalt bedroht sind, nicht in unseren Schutzhäusern aufnehmen – weil es keinen Platz gibt.

Vor 45 Jahren – 1976 – eröffnet das 1. Autonome Frauenhaus in Köln. Der Protest und die Initiativen der Gründer*innen waren laut und kraftvoll: Gewalt an Frauen* und Kindern konnte nicht länger verharmlost werden. Gewalt an Frauen* und Kindern wurde als wesentliche gesellschaftliche Realität hörbar und sichtbar.

Vor 30 Jahren – 1991 – eröffnete Frauen helfen Frauen e.V. das 2. Frauenhaus in Köln.

Seit 15 Jahren setzt sich Frauen helfen Frauen e.V. Köln zusammen mit einem starken Unterstützer*innen-Kreis für ein 3. Frauen*haus in Köln ein.
Der Rat der Stadt Köln beschloss im Dezember 2019, dass Köln ein 3. Frauenhaus erhalten wird.

Frauen helfen Frauen e.V. hat ein Konzept erarbeitet: Ein Schutzhaus mit offener Adresse, ein sicherer Ort zur Stärkung, ein Raum für Vielfalt für Frauen* und Kinder.

Der Rat der Stadt Köln stimmte im August 2020 dem Konzept zu.
Er unterstützt ausdrücklich, dass auch Kölns 3. Frauen*haus von Frauen helfen Frauen e.V. getragen wird.

Über die Notwendigkeit eines 3. Schutzhauses in Köln besteht Einigkeit.
Trotzdem gerät die Verwirklichung ins Stocken.

Warum?

Die Finanzierung eines Schutzhauses wird gemeinsam von Stadt und Land getragen.
Von Seiten des Landes NRW, aus dem zuständigen Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, werden konzeptionelle Bedingungen an die Finanzierung geknüpft: Unterschiedliche Beratungs- und Hilfe-Angebote sollen „unter einem Dach“, auf einem Gelände versammelt werden.
Eine Zentralisierung.

Hiergegen spricht, dass Schutz und Sicherheit unter Umständen nicht ausreichend gewährt werden können.
In den Anforderungen des Landes fehlt ein Sicherheitskonzept. Es fehlt Sensibilität für den umfänglichen Schutz in Gewalt- und Bedrohungssituationen – vor Angriffen wie vor Stigmatisierung.

Gegen Zentralisierung spricht in Köln zudem, dass die verschiedenen Kölner Unterstützungsangebote, Beratungsstellen, die Zufluchten und Wohnangebote, eng vernetzt sind.
Die Zusammenarbeit läuft seit vielen Jahren stabil und fruchtbar. Wir arbeiten längst „unter einem Dach“ – von unseren verschiedenen Standorten aus.
Die räumliche Zusammenlegung ist nicht nur nicht erforderlich, sie würde massiven Mehraufwand aller Kapazitäten bedeuten: Personal, Zeit und Geld. Ressourcen, die an anderer Stelle eingespart werden müssten.

Zentralisierungen von Unterstützungsangeboten dürfen nicht auf Kosten der körperlichen, seelischen und emotionalen Sicherheit von Frauen* und Kindern gehen. Sie brauchen sichere und vertrauensvolle Schutzräume.

Das Land NRW steht in der Verantwortung, Schutz und Sicherheit zu gewährleisten. Hierzu gehört die angemessene und sichere finanzielle Ausstattung der Unterstützungs- und Schutzangebote.

Heute, am Tag gegen Gewalt an Frauen, wollen wir an die lautstarken Proteste und kraftvollen Initiativen der Frauenhausgründer*innen anknüpfen.

Wie die Generation der Gründer*innen werden wir nicht müde:

Köln braucht das 3. Frauen*haus!

Sicherheit für das 3. Haus!

Einen virtuellen Ort hat das 3. Frauen*haus bereits:

Folgt uns auf Instagram: 3.frauenhaus_koeln

Realisiert zusammen mit uns die Eröffnung des 3. Frauen*hauses in Köln!

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